Montag, 7. Februar 2011

Kurzgeschichte #2.2: Brennen oder rennen?

Teil 1 Der Geschichte




Es gibt überall Probleme: Täglich passieren Morde, Straftaten, Todesfälle und Attentate überall, und es ist nicht sonderlich Weltbewegend. So war es auch in einem kleinen verschlafenen Dorf, eine Vorsiedlung zu einer größeren Stadt. In diesem Dorf waren vereinzelt himmel-kratzende Blockbauten, sowie nur so vor Reichtum und Geldgeilheit strotzende Villen. In dieser Nacht war wenig los, vereinzelt fuhren Arbeiter von einer Spätschicht nach Hause, und freuten sich auf ihr warmes und kuscheliges Bett, oder fürchteten sich vor ihrer naiven Ehefrau, die sich mal wieder aufregte, weil der Gatte eine starke Fahne hatte. Vereinzelt waren Jogger unterwegs, und die Müllabfuhr holte dreckige Tüten mit verdrecktem Inhalt aus den dunkelsten Hinterhöfen, in denen Morde mit Leichtigkeit ausführbar sind. In einer der Villen war Joe. Er war reich, sehr reich sogar. Sein Job brachte Geld, Spaß, Spannung und Kreativität zusammen. Das, was sich wirklich jeder von einem Job erhofft. Joe war ein Auftragskiller mit einem Problem. Einem sehr großen Problem.

Er war in gleißendes Licht gehüllt. In dem Zimmer, in dem er den Mord hätte veranstalten sollen. Den Mord an der Familie, dessen Vater der Auftragsgeber war. Und genau diese Person hatte ihn verraten. Ihn in eine Falle tappen lassen. Ihn den Bullen zum fraß vorgeworfen. Um ihn herum die 7 Polizisten, die mit ihren Waffen auf ihn zielten.

Er hatte keine Möglichkeit zu fliehen. Joe sah sich suchend nach einem Ausweg um. Es gab immer einen Ausweg, egal auf welche Art und weise, irgendwie kam man immer weg. Sein Blick schweifte durch den Raum: Er war rundlich geformt, 3 Türen führten in anliegende Räume. Geschmückt war der Raum mit einigen, prunkvoll und reich aussehenden Bildern, die die eh schon bunten Wände noch auffälliger gestalteten. Die Raumhöhe betrug ungefähr 4 Meter, und man konnte vom oberen Stockwerk hinunter blicken, ohne gesehen zu werden. Ein passend großer Kronleuchter füllte das Volumen des Raumes ebenfalls. an Mobiliar waren nur vereinzelte Stühle, die nicht gerade zum gemütlichem sitzen, sondern eher nur zur Deko dienten. Hinter Joe führte die Glassscheibe in den nassen und verdreckten Garten, aus dem er in dieses Teufelshaus gekommen war. Der Mann und die Frau standen neben ihm. Er war verloren. Der große Killer Joe Sigqual war in eine Fale getappt, und konnte nicht entkommen. Thonder Guild trat mit höhnischem Blick auf ihn zu:
"Da hat man dich doch endlich gefangen. Wo ist jetzt dein Kampfgeist? Wo sind deine Hinterhältigen Tricks, deine Ideen. Wo ist der alte Joe, der überall heraus gefunden hat."
"Das würde ich auch gerne wissen, ich suche schon den ganzen Tag verzweifelt nach ihm und hab ihn nicht gefunden..."
"Mit deinen dummen Sprüchen kommst du auch nicht weiter, du bist verloren!"
Thunder griff sich einen Stuhl in der nähe und hob ihn hoch.
"Ich wollte schon IMMER mal dir Weh tun. Für die ganzen Leben, die du ausgelöscht hast, für die ganzen unschuldigen Menschen."
Der Stuhl traf Joe am Kopf und zersplitterte. Der Schmerz durchdrang ihn. Joe konnte keine klaren Gedanken mehr fassen, er war benebelt und benommen. Er war verloren. Splitter prasselten auf seinen Rücken wie wunderbar weicher Schnee. Oh wie er den Schnee vermisste. 


In seiner Kindheit liebte Joe den Schnee. Er hatte nie wirklich Zeit, mit ihm zu spielen, doch wenn er da war, sprang sein Herz einen Satz höher, und er war etwas mehr von Freude erfüllt, in seinem eh schon grausamen Leben. Weshalb?. Er wurde als kleiner Junge schon geschlagen. Von seinem Vater, seinen"angeblichen" Freunden, seiner Mutter, seinen Bekannten. Joe hatte kein schönes Leben. Er war allein, verlassen, verdammt dazu, Tag ein, Tag aus die gleichen Qualen zu erleiden. Wo war seine Kindheit hin? Er musste mit Sieben Jahren lernen sich zu wehren, die Hand gegen die Qualen zu erheben, zurück zu schlagen. Ansonsten wäre er verloren. Er wäre niedergetrampelt worden, in diesen schlimmen Zeiten, in denen keiner auf den anderen achtete. Seinen ersten Mord beging er mit 16. An einem Polizisten. Er erinnert sich immer noch dran als wäre es gestern gewesen...


Joe rannte über die Dächer der schlafenden Stadt. In wenigen Stunden würden die Menschen, die Kinder, und ihre Tiere vom schrillen läuten eines Weckers aus den Betten gerissen werden. Er war nicht so. Für ihn piepte kein Wecker, für ihn piepte niemand. Er war allein, doch an diesem Tag hatte er einen Freund. Einen Freund der ihm folgte. Einem Polizisten. Der Mond schien auf das Flachdach, über das John spurtete. Es überflutete das Dach regelrecht. John war die schnelle Strömung, die von den dicken Steinen gebremst, aber nicht gestoppt wurde. Der Stein folgte ihm. Der Polizist folgte ihm. Der Kerl war kein guter Läufer. Er war ein Moppel, ein dicker kleiner Junge, der anscheinend zu viel Mutterliebe abbekam, und sehr gerne Kuchen in sein verfressenes Maul stopfte. Ein Kerl, der nach Dienstschluss zu seiner Oma ging, und Kekse und Cola in sich rein pumpte. Ein Typischer Viel-fraß. John verstand nicht, weshalb die Menschen so einen Wirbel machten. Er war in ein Juweliergeschäft gegangen, hatte auf die Stirn eines Mannes gezielt, und abgedrückt. Aus unerfindlichen Gründen ist er schreiend umgekippt, und hatte alles rot eingefärbt, alles versaut. John hat als Entschuldigung dem Mann die Last der Diamanten, der Juwelen und Goldbarren genommen, und war weggelaufen.
Unglaublich, weshalb man so einen Aufstand macht, sowas ist doch normal... Sie rannten beide, doch Joe war schneller. Er ließ den, ihm hinterher rufenden Mann hinter sich, über die Lücken, die die Häuser von einander trennten springend, und die breiten Straßen überfliegend, wie ein Engel auf Abwegen. Joe hörte einen Schuss. Einen Schmerz in seinem Bein, und einen Schrei, der aus seinem Mund zu kommen schien. Joe war getroffen. Er konnte nicht mehr laufen.
Der Polizist erreichte Joe schnaufend, und dieser sah ihn nur finster an, auf dem Boden liegend und das Gesicht im Dreck der Stadt wälzend. 
Der Polizist beugte sich zu ihm runter. Sie waren ganz nah an einer Abtrennung, einer Häuserschlucht. "Geht es dir gut Junge?
"Jep, mir geht es sehr gut, abgesehen von dem Loch im Bein..."
"Ich lege dir jetzt Handschellen an, du bleibst ganz ruhig, ja?"
"Wie könnte ich nur anders sein?"
"Du bist ein Dieb. Der Mann hat einen Kopfschuss. Der Kerl stirbt aber nicht. Er hatte eine Metallplatte in der Stirn, aus der Kriegszeit, der glückliche..."
"Oh, ich wollte aber ein Mörder sein!"
"Das ist leider nicht mehr möglich, Kleiner..."
"Ich denke schon."
Der Mann segelte über den Dachrand, in die Häuserschlucht hinein, wo er mit einem Aufschrei, und einem grässlichem Knacken aufkam. Joe war ein Mörder. Und er fühlte sich gut dabei.


Danach wurde Joe von einer Diebesbande aufgenommen, und zu einer Kampfmaschine trainiert. Er kannte jeden Trick, jeden Griff, konnte mit jeder Waffe umgehen, und zögerte nicht, jemanden zu erdrosseln. Schnee gab es für ihn nicht mehr, nur noch Blut. 


 Ein weiterer Stuhl traf auf seinen Kopf. Joe blickte kurz auf, und realisierte wieder, wo er war, und wurde mit einem tritt ins Gesicht belohnt. 
"Der Kampfgeist ist weg. Los, jetzt Knie nieder und bitte mich drum, dich zu verschonen!"
Ein Polizist trat vor. 
"So langsam reicht das auch, Sir"
Joe kniete sich hin. Er war endgültig verloren. Er konnte immer fliehen. Doch dieses immer war anscheinend gestorben. Für immer.


Thunder machte einen Schritt zu und streichelte Joe über den Kopf. "Brav machst du das, mein kleiner Mischlingswelpe, aber du warst sehr sehr böse, Kleiner. Dafür kommst du in den Hundezwinger, wo du über deine bösen, bösen Taten nachdenken kannst. Macht dich das glücklich kleiner, ja?"
Joe griff nach Thunders Bein, zog dran und brachte ihn zu Fall. Aus seinen Augenwinkeln sah Joe, dass sich alle Waffen auf ihn richteten. 
"Bleiben sie stehen Sir!"
Joe dachte nicht dran. Sein Glück war wieder da. Das Immer ist von den Toten erwacht! Er griff sich Thunder, und drückte seinen schlaffen Körper an seinen. Thunder stöhnte. Sein Hohn war verschwunden. In seinen Augen war nur noch Genugtuung.
"Ich will eh nur noch sterben, also macht das hier auch nichts mehr..."
Mit diesen Worten fühlte Joe wieder Luft an der Gesichtshaut. Er war bloß gestellt worden, 9 Leute wussten wie er aussah. Thunder hatte seine Maske entfernt. Seine Identität war aufgeflogen. 9 Leute durften nicht mehr Lebend aus diesem Raum entkommen.
Sein Finger krümmte sich langsam, und der Mann zitterte stärker. Der man fing an zu flüstern:
"Ich kann dir hier raus helfen!"
"Ach ja, wie willst du das den anstellen...?"
"Ich... ich weiß wo der Schatz liegt!"
"Ach ja?"
"Nicht wirklich, das war ein Scherz."
"Dann stirbst du lachend..."
Der Finger krümmte sich, und der Körper flog zur Seite, Schmauchspuren an der Schläfe und ein Loch im Schädel. Eine Frau schrie auf, und wollte zu Thunder rennen, doch ein Polizist hielt sie fest. "Bleiben sie hier."
Sie wollte sich losreisen, doch es half nichts. Ihr Mann konnte von den Toten nicht auferstehen. Joe hatte wieder einen Mord begangen. Die Gewehre und Pistolen wurden von dem Stoß, die die Schüsse verursachten zurückgedrückt. Doch das Ziel war verschwunden. Stattdessen tickte eine Bombe. 00:05 Sekunden, dann war alles weg. Niemand konnte entkommen, die Polizisten realisierten es erst zu spät. Die Frau war verschwunden, ein Fenster zersplitterte, und die Bombe explodierte. Sein Gesicht war vergessen.


FORTSETZUNG FOLGT

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen